Linoldruck lernen Schritt für Schritt

Linoldruck lernen in 17 Schritten:

Als ich meinen aktuellen Druck “Fisch im Roten Meer” geschnitten und gedruckt habe, habe ich parallel eine Serie von Fotos dazu gemacht. So kann jeder, der sich für die faszinierende Kunstform des Hochdrucks mittels Linolplatten interessiert, ganz einfach nachvollziehen, wie es geht.

Im Gegensatz zum Holzschnitt ist Linolschnitt (“lino cut”) ein Hochdruck-Verfahren, das statt mit Holz mit dem Fussbodenbelag Linoleum arbeitet. Wie bei jedem Hochdruckverfahren werden die nichtdruckende Teile vom Druckstock abgeschnitten und der Rest der Druckplatte mit einer Walze eingefärbt. Darauf wird ein Papier gelegt und mit einer Gegendruckwalze angedrückt, so dass ein Abdruck entsteht. Der Vorteil von Linoleum ist, dass es leichter zu schneiden ist als Holzplatten und keine Fasern hat. Dadurch lassen sich auch sehr feine Linien erzeugen. Der Nachteil ist, dass das Material relativ schnell bröselig wird und deutlich weniger Drucke erlaubt (eher im zweistelligen Bereich, als wie bei Holz im drei- bis vierstelligen Bereich).

Linoleum ist ein von dem englischen Chemiker Frederick Walton 1860 entwickeltes Material. Der Name setzt sich zusammen aus den lateinischen Begriffen linum ‚Lein‘ und oleum ‚Öl‘. Denn es besteht im wesentlichen aus Leinöl, das das Bindemittel von Korkmehl ist. Ausserdem ist in Linoleum noch ein Jutegewebe enthalten, das die anfangs klebrige Masse zusammenhält. Das Material dient zur Fertigung elastischer Bodenbeläge sowie vor allem als Druckplatte in der bildenden Kunst. Es ist ein natürlicher Stoff, allerdings wird er umso härter und spröder, je älter er ist. Deswegen ist es wichtig, möglichst frisches Linoleum zu bekommen. Der alte Fußbodenbelag ist zwar nach wie vor zum Drucken verwendbar. Allerdings ist er schwer zu schneiden, bricht und bröselt leicht.

Um meinen Fisch vom Roten Meer zu schneiden und zu drucken, benötigt man

  • drei Linoleum-Platten in der Größe von zirka 15×10 Zentimeter
  • Durchpauspapier
  • einen nicht zu harten Bleistift
  • ein scharfes Messer
  • eine oder mehrere Druckwalzen
  • eine Glasplatte oder eine große Kachel zum Einfärben der Handdruck-Walzen mit Hochdruckfarben
  • mehrere Hochdruckfarben. Ich verwende wasserlösliche Farben aus der Flasche (sie sind von Schmincke und Tuga sobei von den Händlern Gerstäcker und Boesner erhältlich. Daneben gibt es noch Hochdruckfarben auf Ölbasis.
  • saugfähige Papiere zum Drucken. Normales Schreibmaschinenpapier ist ungeeignet. Im Künstlerbedarf gibt es Linoldruckpapiere (zum Beispiel in Blöcken von Vang), aber auch leicht saugfähige Papiere sind verwendbare. Aquarellpapiere sind meist zu dick und zu grob für die feinen Linien im Linolschnitt, Kupferdruckpapiere saugen zu stark. Gut geeignet sind auch die hauchdünnen Japan-Papiere und die sehr dünnen (und vor allem. sehr preiswerten) Chinapapiere, die es rollenweise zu kaufen gibt. Bei diesen ist allerdings zu bedenken, dass es schwierig ist, hier mehrere Farben (Mehrfarbendruck) übereinander zu drucken. Aber für Einfarben-Drucke sind sie gut geeignet

 

Der komplette Kurs Linoldruck


  1. Checkliste Linolschnitt: Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Drucken mit Linolplatten
  2. Die Skizze
  3. Der Übertrag auf die Linolplatte
  4. Die ersten beiden Linoleum-Platten
  5. Die erste Linoldruckplatte wird geschnitten
  6. Die Konturen-Platte wird geschnitten
  7. Der erste Andruck
  8. Per Umdruck zur dritten Platte
  9. Eine weitere Farbplatte für den Mehrfarben-Druck entsteht
  10. Druckfarben anmischen
  11. Der erste Druckgang
  12. Die Drucke trocknen lassen
  13. Transparente Farben zum Überdrucken
  14. Der Puzzle-Druck mit mehreren Farben
  15. Der Eindruck der Schmuckfarbe
  16. Die Konturen-Druckplatte
  17. Der Konturen-Druck
  18. Der fertige Auflagendruck

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