Kurt Eisner war SPD, später USPD-Mitglied. Nachdem Kurt Eisner im Januar 1918 den Streik der Münchner Munitionsarbeiter organisiert hatte, der Teil einer reichsweiten politischen Streikwelle mit dem Ziel einer Demokratisierung des Staates und eines Verständigungsfriedens war, wurde er am 31. Januar 1918 in München verhaftet und zu einer Gefängnisstrafe verurteilt.
Im Verlauf der vom Kieler Matrosenaufstand ausgehenden reichsweiten Novemberrevolution zum Ende des Ersten Weltkrieges war Eisner der führende Kopf der revolutionären Umwälzungen in Bayern, die München noch vor der Reichshauptstadt Berlin erreichten. Eisner führte zusammen mit dem Vertreter des revolutionären Flügels des Bayerischen Bauernbundes, Ludwig Gandorfer, im Anschluss an eine Massenkundgebung auf der Theresienwiese am 7. November 1918 einen stetig größer werdenden Demonstrationszug zuerst zu den Garnisonen Münchens und dann ins Stadtzentrum an, ohne auf nennenswerten Widerstand zu treffen. In der Nacht zum 8. November 1918 rief Eisner in der ersten Sitzung der Arbeiter- und Soldatenräte im Mathäserbräu die Republik Bayern als Freistaat aus (sinngemäß frei von Monarchie) und erklärte das herrschende Königshaus der Wittelsbacher für abgesetzt.
Eisner war danach der erste Ministerpräsident des von ihm ausgerufenen Freistaates, der bayerischen Republik.
Am 21. Februar 1919 wurde er von Anton Graf von Arco auf Valley, einem Studenten aus dem Umfeld der gegen die Revolution agierenden deutsch-völkischen und antisemitischen Thule-Gesellschaft, ermordet.
Dieser Holzschnitt des Ahnvaters des Freistaats Bayern ist mein Beitrag zur Ausstellung ‘Die Freiheit erhebt ihr Haupt’, die im November 2014 im Münchner DGB-Haus in der Schwanthalerstrasse stattfinden wird. Die Verwandlung der Wittelsbacher Rauten aus einem Gefängniszaun zu einem Staat mit menschlichem Angesichts soll dieser Holzschnitt verkörpern.
Holzschnitt auf Leinwand (60×40 Zentimeter); Künstlerdruck, Einzelstück, 200 Euro.