Dieser 60 mal 42 Zentimeter große Linolschnitt ist mein bislang detailliertester, umfassendster und wie ich finde, komplexester, den ich je gemacht habe.
Auf drei Ebenen beschäftigt er sich mit dem Thema “afrikanische Frau”. Wenn es Afrika schafft, sich aus Armut und Unmündigkeit zu befreien, dann ist das das Lob der fleißigen Frauen dieses Kontinents – nicht der Männer, die sehr oft Machos und faule Drohnen sind, die sich um Statussymbole und männliches Ego herum drehen. So ist es kein Wunder, dass Mikrokredite von fast allen Initiativen ausschließlich an die Frauen vergeben werden – weil diese das Geld investieren, um Geld für Familie und vor allem die Kinder herbeizuschaffen. Statt es zu versaufen oder in Autos und goldene Uhren zu verprassen, wie es die Männer so oft tun.
Im vorderen Teil des Schnitts ist eine moderne afrikanische Frau zu sehen, die gleichzeitig fröhlich und nachdenklich die Welt betrachtet. Im Hintergrund sieht man den Gedenkkopf einer Königinnen-Mutter aus dem Königreich Benin (Geschützbronze, frühes 16. Jahrhundert) – vermutlich von den Iyoba. Wahrscheinlich handelt es sich um das Abbild der ersten Königinnenmutter, Idia. Ich habe den Kopf von einem Foto übernommen, der das Schaubild bei einer Ausstellung im Ethnologischen Museum der Staatlichen Museen zu Berlin zeigt.
Diese Statue symbolisiert die lange Tradition, in der ‘Mama Afrika’ – die afrikanischen Frauen – stehen.
In der dritten Ebene sieht man die modernen Zeichen des Afrikas des 21. Jahrhunderts – CAD-Zeichnungen, Chipdesigns, Businessgrafiken, Webbrowser. Auch in diesem Zusammenhang ist Mama Africa zu sehen. In der CAD-Zeichnung habe ich übrigens den Wunsch von Bamgbola verwirklicht, der mich immer aufgefordert hat, doch mal eine Kauri-Muschel zu malen. Nun, mit Malen kann ich nicht dienen, immerhin als CAD-3D-Modell ist sie zu sehen.
Linolschnitt auf Papier, 60x42cm, Künstlerdruck, nummeriert, handsigniert, 75 Euro