Ein neuer, dreiteiliger Holzschnitt ist endlich fertig, bei dem ich mich mit dem Thema Automatisierung in der Arbeitswelt beschäftige.
Ihr merkt schon: Meine Ausstellung im Münchner Gewerkschaftshaus rückt näher….
Damit ich von dem Motiv auch die Druckstöcke aufhängen kann, habe ich den Roboter und die Staubwolke, die er fegt (seine freigestellten Ex-Kollegen inklusive) in zwei Teilen geschnitten. Ja, natürlich auch deswegen, weil 100×50-Zentimeter große Holzbretter als Regalzubehör in jedem Baumarkt zum kleinen Preis zu haben sind, während die deutsche Forstinnung größeren Formaten in der Regel in Gold aufgewogen haben will. Der dritte Teil, die Sonne in Form einer Energiesparlampe ist aus einem Stück Sperrholz entstanden.
Der Roboter ähnelt ein bisschen einer stehenden Arbeitsbiene (der er ja ist) und ist ein wenig rund und gemütlich. Immerhin: Er verwendet einen Besen 2.0 – vermutlich entstanden der Industrie 4.0 oder dem Internet der Dinge oder irgendetwas entsetzlich fortschrittlichem. Auf gar keinen Fall ist dieser Hightech-Besen ein schlichter Besen. Er ist angefüllt mit Metaphorik und anderem neumodischem Kram. Ihr versteht schon.
Hintergrund dieses Schnitts sind ja die Entlassungswellen, die Dank der Technisierung immer größerer Wirtschaftsbereiche durch die Arbeitswelt wabern – und vor allem diejenigen treffen, die schlecht ausgebildet sind oder in prekären Beschäftigungsverhältnissen arbeiten. Oder beides.
Die Druckstöcke habe ich inzwischen auch so aufbereitet, dass man sie an die Wand hängen kann. Wie das aussieht, das verrät ein Klick auf das nebenstehende Doppelbild….
Automatisierung der Arbeitswelt. Oder: Neuer Kollege Roboter –
Holzschnitt auf Leinwand 120×80 Zentimeter – 200 Euro;
Holzinstallation: 600 Euro (zwei Teile)
Hier ein Bild vom “making of”: