Nacheinander schneide ich nun die beiden Platten. Oben ist die fertige Konturenplatte zu sehen. Hier habe ich besonders darauf geachtet, sowohl innen als auch außen schräg zu schneiden, damit die vergleichsweise dünnen Konturenlinien (die später als letztes gedruckt werden sollen) möglichst stabil werden. Sie sind oben relativ dünn, stehen aber durch den doppelten Schrägschnitt auf einem dicken Fundament (Schwarzlinien-Schnitt: Die geschnittenen Linien haben hinterher die Druckfarbe, also Schwarz).
Wichtig ist, dass zuerst mit dem Messer geschnitten wird und dann von den späteren Drucklinien weg das Material abgetragen wird. Ebenfalls sollte man darauf achten, dass durch das Weghebeln des überschüssigen Materials nicht aus Versehen Kerben in den späteren Druckstock gehebelt werden. Aber Linoleum ist hier ziemlich geduldig und gibt (vor allem wenn es frisch ist) nach. Holz ist da wesentlich weniger tolerant.
Die untere Druckplatte ist später zum Drucken der Hintergrund-Korallen gedacht, hier kann man ein bisschen mutiger zupacken. Die einelnen Flächen will ich durch schmale Linien voneinander trennen. Dazu schneide ich schmale Linien hinein (Weißlinien-Schnitt: Die geschnittenen Linien erscheinen weiß). Das kann man mit dem Messer machen:
- zunächst den ersten Schnitt im 45-Grad-Winkel ansetzen
- danach den zweiten Schnitt so ansetzen, dass er um 90 Grad zum ersten versetzt ist.
So entsteht eine Kerbe, die oben breiter und unten schmal ist. ich habe mir diese Arbeit erspart und einen Geißfuß verwendet. Das ist ein Schnitzwerkzeug, dass gleich diese spitze Kerbe ins Linoleum schneidet. Aber wer es richtig machen will, der nimmt ein scharfes Messer – damit arbeitet es sich präziser. Ein Skalpell ist ebenfalls sehr zu empfehlen.
Der komplette Kurs Linoldruck
- Checkliste Linolschnitt: Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Drucken mit Linolplatten
- Die Skizze
- Der Übertrag auf die Linolplatte
- Die ersten beiden Linoleum-Platten
- Die erste Linoldruckplatte wird geschnitten
- Die Konturen-Platte wird geschnitten
- Der erste Andruck
- Per Umdruck zur dritten Platte
- Eine weitere Farbplatte für den Mehrfarben-Druck entsteht
- Druckfarben anmischen
- Der erste Druckgang
- Die Drucke trocknen lassen
- Transparente Farben zum Überdrucken
- Der Puzzle-Druck mit mehreren Farben
- Der Eindruck der Schmuckfarbe
- Die Konturen-Druckplatte
- Der Konturen-Druck
- Der fertige Auflagendruck