Krieg und Rüstung. Flucht und Vertreibung, Ausländerfeindlichkeit und Nazis in Deutschland: Das alles ist Teil dieses vierteiligen Schnittes.
Entstanden ist er so: Vor einiger Zeit war ich mit der Familie auf den Comictagen in Erlangen. In der Folge war es für mich nur logisch, mich auch einmal an dieser siebten Kunst zu versuchen. Weil ich dort die Strichzeichnung eines Künstlers gesehen habe, der die Landung von Flüchtenden an irgendeinem europäischen Strand gezeichnet hat, war eins der vier Bilder für mich schon klar. Auch das folgende – ein brennendes Asylbewerberheim – war relativ schnell für mich gesetzt.
Die Fluchtursachen – der Krieg und die Zerstörung, die toten und im Wortsinn zerrissenen Familien auf den syrischen Straßen – stand dann als logisches drittes Bild fest. Und dann blieb für mich als viertes Bild nur die Rüstungsindustrie übrig. Unterschiedliche Täter und Opfer, das war also mein Motiv.
Der Weg des Fliegers (in Kontrast zu dem der Bushido-Romantik entspringende “Weg des Kriegers”) zeigt einen anonymen Düsenjäger. Wirft er die Bomben? Überwacht er die Seewege der Flüchtlinge? Ist er in der Nähe einer Nazi-gefüllten deutschen Stadt stationiert? Die Zusammenhänge sind unklar – wie im richtigen Leben.
Doch es gibt noch ein zweites Zusammenhänge schaffendes Elemente in diesen vier Panels: Überall tauchen die Basecaps auf: Die Monteure in der Flugzeugwerft tragen sie. Die Opfer der Bombardisierungen haben sie getragen. Die Flüchtlinge tragen sie. Und Teile des deutschen Mobs tragen sie auch.
Linolschnitt auf Papier, DIN-A3, 75 Euro